Kleinräumige Windsysteme erzeugen Windfelder, die im Rahmen der Ausbreitungsrechnung nicht über den Antrieb mittels einer Ausbreitungszeitreihe (AKTERM) oder Ausbreitungsklassenstatistik (AKS) abgebildet werden können. Diese Windelfeder sind nicht homogen, d.h. durch lokal individuelle Eigenschaften geprägt. Daher ist es auch nicht unproblematisch mit modifizierten AKTERM zu rechnen, da die Verhältnisse auf das ganze Rechengebiet übertragen würden und die vertikale Schichtung einer Kaltluftsituation eine Andere ist.
Kaltluftsituationen
Kaltluftsituationen können in Messdaten, übertragenen Daten und synthetischen Daten enthalten sein (niedrige Windgeschwindigkeiten, Ausbreitungsklasse I – II).
Lokale Kaltluftabflüsse und entsprechende Windfelder können nicht abgebildet werden, da das Auftreten räumlich und zeitlich nicht homogen ist. Situationen können nicht mittels Windfeldbibliotheken für TALdia dargestellt werden. Belastbar, d.h. verfahrenssicher für Immissionsprognosen sind zeitliche Abfolgen von Windfeldern, die die Kaltluftabflüsse enthalten (modellierbar mit LASAT). Auch können verschiedene rechnerische konservative Abschätzungen praktiziert werden, wobei die Akzeptanz sich im Einzelfall ergibt.
Ausbreitungsrechnung bei Kaltluftabfluss
Kaltluftabflüsse entstehen unter bestimmten meteorologischen Bedingungen (Ausbreitungssituationen). Voraussetzung hierfür ist ein vernachlässigbarer advektiver Wind und eine stabile atmosphärische Schichtung. Luftmassen unterschiedlicher Temperatur entstehen aufgrund unterschiedlicher thermischer Eigenschaften des Untergrundes, so dass relativ gesehen kalte Luftmassen aufgrund der höheren Dichte hangabwärts in Bewegung setzen. Diese fließen in komplexen Talstrukturen aus mehreren Quellgebieten zusammen und können in den Niederungen Mächtigkeiten bis 100 m erreichen.
Im Rahmen zahlreicher Übertragbarkeitsprüfungen (vgl. QPR des DWD, siehe TALDAP) haben wir umfangreiche Erfahrungen gesammelt, um für Ihre Projekte eine angemessenene Vorgehensweise zu finden. Mittels eines Screeningverfahrens wird der grundsätzliche Einfluss von Kaltlufteinflüssen auf eine Immissionssituation geprüft. Sollte dieser signifikant negativ sein, kommen konservative Abschätzungsrechnungen oder individuelle prognostische Windfelder zum Einsatz.